Witzigerweise kam mir die Idee für diese 4 Tipps in meinem Wanderurlaub. Ich ging so fröhlich vor mich hin, als ich plötzlich dachte: Mönsch, Wandern ist doch wie Klavierspielen, irgendwie...
Nur wie genau? Welche Dinge spielen beim Wandern genauso eine Rolle wie beim Klavier üben?
Da kam ich auf diese 4 Grundregeln, die für beides wichtig sind.
Also: Punkt I: Sich die Kräfte richtig einteilen
Beim Wandern im Gebirge ist es ja so: wer schnell loslegt und nicht auf sein eigenes Tempo achtet, der verausgabt sich schnell. Ich bin sicher nicht die ausdauernste Geherin, aber uns überholten zum Anfang der Strecke oftmals Wanderer, die wir etwas weiter oben wieder trafen - und danach nicht mehr, weil sie sich einfach ausgepowert hatten und nicht weiter gegangen sind.
Dabei ist es doch oben am schönsten.... :o)
Schade...
Und beim Klavierspielen?
Während meines Studiums habe ich noch gedacht, ich müsse einfach so viel wie möglich üben, um möglichst erfolgreich zu sein. Dafür war mein Höchstmaß so 6 Stunden pro Tag. Das konnte ich aber nicht lange durchhalten. Spätestens am dritten Tag war meine Konzentration weg und ich fühlte mich total ausgelaugt. Und das für mindestens 2 Tage.
Heute teile ich mir meine Kräfte besser ein, mache früher Pausen, spielen in dem Tempo, das mich LOCKER üben lässt, ohne dass ich verkrampfe. Es gibt nicht mehr dieses Hin und Her zwischen totalem Auspowern und erzwungener Pause.
Gerade las ich wieder in einem Musiker-Forum, wie viele Pianisten doch unter Schmerzen und starken Verspannungen beim Üben leiden. Ich glaube, letztlich ist auch das eine Folge davon, wenn man sich seine Kräfte nicht richtig einteilt, sich zu viel vornimmt.
Und jetzt? Der ultimative Übetipp Nr. 1 ;-)
Wenn das nächste Mal am Klavier die Luft raus ist, probier doch folgendes:
Such dir eine schöne Wanderstrecke, am besten mit einer kleinen, netten Steigung ;-), und dann geh los.....
Such dir das Tempo, das zu dir und deiner Kondition passt. Such dir eine Strecke, die nicht zu lang ist (aber auch nicht zu kurz!). Übe dabei, auf deinen Körper zu hören. Er ist dir
der beste Ratgeber, dein bester Coach. Besser als jeder Klavierlehrer und jeder Physiotherapeut.
Und dann frag dich (wenn der Kopf so richtig schön frei geworden ist): wie kann ich meine Erfahrungen aufs Klavierspielen übertragen?
Welche Signale sendet mir mein Körper?
Wie reagiere ich darauf?
Wann spüre ich, dass ich eine Pause brauche? Und woran merke ich, dass es noch ein bisschen weiter gehen kann? Wie viel kann ich mir zumuten?
Und das nächste Mal, wenn du dich ans Klavier setzt, erinnere dich an deine Geherfahrung. Sich die Kräfte richtig einteilen kann ein tolles Übeziel sein.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Thema bisher gemacht? Wir alle lernen ja auch durch unsere "Fehler". Kennst du das, am Ende des Tages ausgepowert oder verspannt zu sein? Was tust
du dagegen (außer Wandern ;-)))) ?